Für Sandra Norak war es eine unfassbare Leidenszeit: Als junge Frau trieb ein Loverboy sie in die Zwangsprostitution. Mehrere Jahre schaffte sie für ihn an - auch in Nürnberg. An Freier, die die Frauentormauer aufsuchen, hat sie eine klare Botschaft.
Ihr Nachname ist ein Pseudonym. Kein Wunder, Sandra Norak muss sich schützen. Immer wieder wird sie aus Kreisen angefeindet, die sich für Prostitution stark machen. Denn Sandra Norak kämpft als Aktivistin gegen die Ausbeutung von Frauen, sie hat selbst Schlimmstes erlebt.
Eine psychisch kranke Mutter, Magersucht - Sandra Norak hatte keine leichte Kindheit. Umso leichteres Spiel hatte der Mann, der sich später als Zuhälter entpuppen sollte, mit der damals labilen jungen Frau aus der niederbayerischen Kleinstadt. Es ist die klassische Loverboy-Geschichte. Sandra verliebt sich, der circa zwanzig Jahre ältere Mann nutzt das, treibt sie perfide in eine psychische Abhängigkeit - und schließlich in die Zwangsprostitution. Sechs Jahre lang muss Sandra anschaffen, auch in Nürnberg, erst dann gelingt ihr der Ausstieg.
Für Sandra Norak steht fest: Prostitution macht Frauen kaputt, sie lehnt daher den in ihren Augen beschönigenden Begriff "Sexarbeit" ab. "Das ist nichts, was man menschenwürdig ausüben kann", sagt sie.
Schuldig machen sich ihr zufolge nicht nur Bordelle und Zuhälter, die die Notlage von Frauen ausnutzen, schuldig mache sich auch der Gesetzgeber mit viel zu laxen Vorgaben. Aber auch an Freier richtet sie im Podcast Worte, die nichts an Deutlichkeit vermissen lassen.
Und was passiert, wenn sie endlich Anwältin ist? "Dann", sagt Sandra Norak, "werde ich klagen, klagen, klagen."
Der Podcast "heiß & innig" wird unter dem Dach unseres Portals fein-raus.de produziert. Zu hören ist das Format, so wie alle anderen Podcasts dieses Verlags, bei den gängigen Podcast-Playern wie Spotify sowie auf unserer Seite www.nordbayern.de/podcast.