Herzensprojekt gescheitert? Frei von Unverpacktladen in Nürnberg steht auf der Kippe
Vor wenigen Tagen hat der Frei von Unverpacktladen Nürnberg einen Post abgesetzt, bei dem vielen Stammkund:innen und Nachhaltigkeitsliebhaber:innen schwer ums Herz wurde .Der Unverpacktladen plant seine Schließung gegen Ende des Sommers. "Nachhaltigkeit ist gerade für viele das letzte Thema auf der Agenda. Es gibt zu viel anderes, dass Aufmerksamkeit nimmt und braucht. Vielleicht ist es einfach die falsche Zeit" ist im Post zu lesen. Warum das Herzensprojekt gescheitert ist und ob das Thema Nachhaltigkeit tatsächlich in den Hintergrund rückt, erfährst du in diesem Artikel.
Es ist traurig, aber wahr: Der Frei von Unverpacktladen in der Hans-Sachs-Gasse 9 in Nürnberg schließt gegen Ende des Sommers seine Türen. Der Grund? Eine zu geringe Nachfrage und andere Prioritätensetzung der Zielgruppe.
"Ich wünschte, wir würden uns eine Scheibe vom Umgang mit Lebensmitteln von unseren Nachbarn, den Franzosen, abschneiden" meint Denise, eine der Gründer:innen des Unverpacktladens. Es scheint, als würde die deutsche Bevölkerung zunehmend zu einer Massenmentalität transformieren. Wichtig ist, dass man schnell möglichst satt wird und dass die Mahlzeit günstig ist. Bei einer klassischen "Pizza Neapolitana" in Italien beispielsweise zählt: Weniger ist mehr, dafür müssen alle Zutaten möglichst hochwertig und geschmackvoll sein.
Außerdem erzählt Denise, dass die Wertschätzung, welche sich während Corona für Lebensmittel entwickelt hat, seit dem Ende des Lockdowns verloren gegangen ist. Durch den Wegfall der offenen Gastronomie und die damit verbundene Angewiesenheit auf die eigene Küche, seien viele inspiriert gewesen, sich völlig neu mit ihrer Mahlzeit auseinanderzusetzen. "Die Leute fingen an, ihr eigenes Brot zu backen, und im Laden fand ein reger Austausch über gesunde, regionale Nahrungsmittel statt", meint Denise.
Ein weiterer Grund des Ablebens des Unverpacktlädens ist die zunehmend geringer werdende Aufmerksamkeit der Klimakrise in den Massenmedien. Andere Problematiken (Corona, Ukraine-Krieg usw.) rücken in den Vordergrund und lassen das Problem Umweltschutz als vergleichsweise klein und rettungslos wirken.
Große Supermarkt-Filialen begegnen diesem Thema, laut Denise, mit Mundpropaganda. "Sein Obst in Stoffbeuteln zu kaufen, ist gerade mal der erste Schritt zu einer nachhaltigen Lebensweise." Anhand dieser Mentalität stülpt man die Ermüdung des Themas Nachhaltigkeit auf den Kunden ab, und lässt ihn somit glauben, er würde seinen Beitrag leisten. Bei Produkten in Supermärkten in Amsterdam bestehen bereits 1/3 der Verpackungen aus Papier. Das Fazit dieses Beispiels: Wenn man wirklich etwas ändern möchte, hätte man es schon längst getan.
Leider geht es immer mehr Unverpacktläden in der Region, ähnlich dem Frei von Unverpacktladen in Nürnberg. Die Nachfrage sinkt und die Finanzpläne gehen nicht mehr auf. Denise wünscht sich für die Zukunft, das die Achtsamkeit für eine hochwertige Ernährung wieder zurückkehrt und die Leute bereit sind, wieder mehr auf Qualität statt auf Quantität zu achten.
Tipps von den Expert:innen: So wird Dein Badezimmer plastikfreier und nachhaltiger
Fünf Anfänger-Tipps für ein müllfreieres Badezimmer
Etwas, das in keinem Badezimmer fehlt, ist die Zahnbürste. Herkömmliche Handzahnbürsten bestehen aus Plastik, ihre Verpackung häufig auch. Zudem werden sie im Regelfall etwa alle drei Monate ausgetauscht – da kommt im Laufe eines Lebens eine erhebliche Menge Plastikmüll zusammen, der auch vermieden werden kann. Wer ohnehin Handzahnbürsten nutzt, tauscht die Plastikbürste mit einem Modell aus Bambus oder Buchenholz, welches in einer reinen Pappverpackung daherkommt. Die brauchen nicht Jahre, um zu verrotten, zerfallen dabei nicht in Mikroplastik und machen sich zudem auch optisch sehr gut im Badezimmer. Muss die Zahnbürste gewechselt werden, brecht ihr am besten den Kopf der Bürste vom Rest ab: Der Griff bis zu den Borsten darf auf den Kompost oder in den Bio-Müll wandern, der Kopf kommt in den Restmüll.
Haarshampoo und Duschgel finden sich wohl in so ziemlich jedem Badezimmer – und stehen zumeist verpackt in bunten Plastikflaschen unter der Dusche. Die werden weggeworfen, sobald die Produkte aufgebraucht sind, und produzieren so im Laufe der Zeit jede Menge Müll. Dabei ist der easy zu vermeiden: Längst gibt es eine unkomplizierte und vor allem plastikfreie Variante, die deutlich weniger Abfall verursacht und sogar noch um einiges ergiebiger ist. Die gute alte Stückseife kennen wir alle und auch Shampoo und Duschgel gibt es in fester Form. Ganz ohne Verpackung oder höchstens in Papier verpackt stehen sie den flüssigen Verwandten weder in Geruch noch Pflegewirkung nach. Und: wenn Du das feste Duschgel mit einem Seifensäckchen aus Sisal kombinierst, hast Du Duschgel und Peeling in einem.
Wer sich gerne schminkt, muss das Make-Up abends auch wieder runterkriegen: Mit zu den größten Müllverursachern im Badezimmer gehören Abschminktücher und Wattepads für Augen-Make-up-Entferner, Reinigungsmilch oder Gesichtswasser: Die landen nach einmaliger Benutzung im Müll und oftmals reicht eines nicht aus. Aber auch für dieses Abfallproblem gibt’s eine Alternative: Waschbare Pads, die nach der Benutzung statt im Abfall in der Waschmaschine landen und unzählige Male benutzt werden können. Meistens kommen die Pads bereits mit einem Wäschesäckchen, in dem sie wunderbar aufbewahrt werden können und das verhindert, dass die Pads in der Waschmaschine verloren gehen.
Wer glatte Haut haben möchte, hat die Wahl zwischen zahlreichen Möglichkeiten. Am einfachsten und unkompliziertesten geht’s mit dem klassischen Rasierer. Der besteht allerdings zumeist hauptsächlich aus Plastik, die Klingen müssen häufig gewechselt werden und sind verhältnismäßig teuer. Als Zero-Waste-Alternative erlebt hier ein Produkt ein Revival, das Opa und Oma sicher noch kennen: Der Rasierhobel. Der besteht komplett aus Edelstahl – und je nach Produkt z.B. einem Holzgriff – und hält im besten Fall ein Leben lang. Die Metallblatt-Klingen eines Rasierhobels sind dabei deutlich günstiger (100 Stück bekommt man schon ab etwa 8 €), zumeist nur in Papier und einen dünnen Karton verpackt. Sie sind also komplett recyclebar. In der Anwendung unterscheidet er sich kaum zu herkömmlichen Systemrasierern: In Verbindung mit lauwarmem Wasser und gegebenenfalls einer Rasierseife in einem 30°C Winkel und ohne zusätzlichen Druck über die Haut ziehen und zwischendurch immer wieder kurz unter fließendem Wasser spülen.
Etwas, das in keinem Badezimmer fehlt, ist die Zahnbürste. Herkömmliche Handzahnbürsten bestehen aus Plastik, ihre Verpackung häufig auch. Zudem werden sie im Regelfall etwa alle drei Monate ausgetauscht – da kommt im Laufe eines Lebens eine erhebliche Menge Plastikmüll zusammen, der auch vermieden werden kann. Wer ohnehin Handzahnbürsten nutzt, tauscht die Plastikbürste mit einem Modell aus Bambus oder Buchenholz, welches in einer reinen Pappverpackung daherkommt. Die brauchen nicht Jahre, um zu verrotten, zerfallen dabei nicht in Mikroplastik und machen sich zudem auch optisch sehr gut im Badezimmer. Muss die Zahnbürste gewechselt werden, brecht ihr am besten den Kopf der Bürste vom Rest ab: Der Griff bis zu den Borsten darf auf den Kompost oder in den Bio-Müll wandern, der Kopf kommt in den Restmüll.
Haarshampoo und Duschgel finden sich wohl in so ziemlich jedem Badezimmer – und stehen zumeist verpackt in bunten Plastikflaschen unter der Dusche. Die werden weggeworfen, sobald die Produkte aufgebraucht sind, und produzieren so im Laufe der Zeit jede Menge Müll. Dabei ist der easy zu vermeiden: Längst gibt es eine unkomplizierte und vor allem plastikfreie Variante, die deutlich weniger Abfall verursacht und sogar noch um einiges ergiebiger ist. Die gute alte Stückseife kennen wir alle und auch Shampoo und Duschgel gibt es in fester Form. Ganz ohne Verpackung oder höchstens in Papier verpackt stehen sie den flüssigen Verwandten weder in Geruch noch Pflegewirkung nach. Und: wenn Du das feste Duschgel mit einem Seifensäckchen aus Sisal kombinierst, hast Du Duschgel und Peeling in einem.
Wer sich gerne schminkt, muss das Make-Up abends auch wieder runterkriegen: Mit zu den größten Müllverursachern im Badezimmer gehören Abschminktücher und Wattepads für Augen-Make-up-Entferner, Reinigungsmilch oder Gesichtswasser: Die landen nach einmaliger Benutzung im Müll und oftmals reicht eines nicht aus. Aber auch für dieses Abfallproblem gibt’s eine Alternative: Waschbare Pads, die nach der Benutzung statt im Abfall in der Waschmaschine landen und unzählige Male benutzt werden können. Meistens kommen die Pads bereits mit einem Wäschesäckchen, in dem sie wunderbar aufbewahrt werden können und das verhindert, dass die Pads in der Waschmaschine verloren gehen.
Wer glatte Haut haben möchte, hat die Wahl zwischen zahlreichen Möglichkeiten. Am einfachsten und unkompliziertesten geht’s mit dem klassischen Rasierer. Der besteht allerdings zumeist hauptsächlich aus Plastik, die Klingen müssen häufig gewechselt werden und sind verhältnismäßig teuer. Als Zero-Waste-Alternative erlebt hier ein Produkt ein Revival, das Opa und Oma sicher noch kennen: Der Rasierhobel. Der besteht komplett aus Edelstahl – und je nach Produkt z.B. einem Holzgriff – und hält im besten Fall ein Leben lang. Die Metallblatt-Klingen eines Rasierhobels sind dabei deutlich günstiger (100 Stück bekommt man schon ab etwa 8 €), zumeist nur in Papier und einen dünnen Karton verpackt. Sie sind also komplett recyclebar. In der Anwendung unterscheidet er sich kaum zu herkömmlichen Systemrasierern: In Verbindung mit lauwarmem Wasser und gegebenenfalls einer Rasierseife in einem 30°C Winkel und ohne zusätzlichen Druck über die Haut ziehen und zwischendurch immer wieder kurz unter fließendem Wasser spülen.
Etwas, das in keinem Badezimmer fehlt, ist die Zahnbürste. Herkömmliche Handzahnbürsten bestehen aus Plastik, ihre Verpackung häufig auch. Zudem werden sie im Regelfall etwa alle drei Monate ausgetauscht – da kommt im Laufe eines Lebens eine erhebliche Menge Plastikmüll zusammen, der auch vermieden werden kann. Wer ohnehin Handzahnbürsten nutzt, tauscht die Plastikbürste mit einem Modell aus Bambus oder Buchenholz, welches in einer reinen Pappverpackung daherkommt. Die brauchen nicht Jahre, um zu verrotten, zerfallen dabei nicht in Mikroplastik und machen sich zudem auch optisch sehr gut im Badezimmer. Muss die Zahnbürste gewechselt werden, brecht ihr am besten den Kopf der Bürste vom Rest ab: Der Griff bis zu den Borsten darf auf den Kompost oder in den Bio-Müll wandern, der Kopf kommt in den Restmüll.