Sind von vielen roten Teppichen nicht mehr wegzudenken. Die Elevator Boys Tim Schäcker, Julien Brown, Jacob Rott, Luis Freitag und Bene Schulz (von links)
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22.02.2023, 16:25 Uhr

Elevator Boys: So viel Nürnberg steckt in ihnen

Für die Elevator Boys gibt es seit knapp zwei Jahren nur eine Richtung: Und zwar ganz nach oben. Ein Nürnberger trägt dazu einen wichtigen Teil bei.

POV: You enter the Elevator

Du wartest. Die Aufzugtür öffnet sich. Drinnen stehen fünf junge Männer. Und alle ziemlich cute, hot und attraktiv. Sie machen keine Anstalten auszusteigen. Nein, sie blicken Dich verschmitzt - manche würden verführerisch sagen - direkt an. Was würdest Du tun? Die Treppe nehmen, auf den nächsten Aufzug warten oder doch einfach einsteigen?

Die Aufzug-Videos gibt es in verschiedenen Variationen. Mal tritt man selbst ein, ein anderes Mal kommt einer der jungen Männer in den Lift hinein, kurz bevor sich die Türen hinter ihm schließen. Der Zusatz POV (Point-Of-View) im Video bedeutet, dass das Video aus Deiner Perspektive gedreht ist. Die Kamera wird quasi zu Deinen Augen. Ohne Fahrstuhl und POV gäbe es die Elevator Boys wohl nicht und Nürnberg hätte einen TikTok-Star weniger.

Der Aufzug als Retter

Richtig begonnen hat alles im März 2021. In einem Parkhaus aus Beton, mit Autos und viel Platz trafen sich Content Creator aus dem Rhein-Main-Gebiet. Der Plan: Zusammen Videos drehen, netzwerken und die individuelle Reichweite miteinander teilen. Ein glücklicher Zufall waren am Ende die schlechten Lichtverhältnisse auf dem Frankfurter Parkdeck. Auf der Suche nach besserem Licht stand am Ende ein Aufzug.

@jacob_rtt a menu you should try #viral #fy #fyp #foryou #boy #german #us #crush ♬ Show you what you missin - Merrickbeaumont

Der Rest ist Geschichte. Die Videos im Aufzug gingen viral. In den Kommentaren der ersten Wochen tauchte immer wieder und immer öfter der Begriff "Elevator Boys" auf. Aus den Kommentaren ist Monate später nicht nur der Name der fünf-köpfigen Boyband geworden, die ohne Musik funktioniert. Nein, die Elevator Boys wurden eine der größten TikTok-Marken made in Germany.

Eine eigene Villa

Doch was bei einem Vergleich der ersten Aufzug-Sketche mit aktuellen Videos auffällt: Einer der jungen Männer, der von der ForYou-Page vieler Teenager nicht mehr wegzudenken ist, fehlt in den Parkhaus-Videos. Denn Julien Brown war beim ersten Treffen im März 2021 nicht dabei. Er kannte Jacob, Bene, Tim und Luis aber bereits aus der deutschen Content-Creator-Szene und die Kontakte zahlten sich aus. Als klar wurde, dass die Jungs nicht nur sporadisch miteinander filmen würden, sondern als Elevator Boys große Träume verfolgten, holten sie ihn ins Boot - beziehungsweise in die Villa.

Julien zog mit in die Elevator Mansion, eine große Wohnung in Berlin. Dort sollten sie zusammen an einem Ort leben, arbeiten, Videokonzepte entwickeln und filmen. Die Mansion war dann bald nur noch einer von vielen Orten für Content. Zu Fashion Shows in ganz Europa, auf Kinopremieren und in Fernsehstudios wurden sie bald regelmäßig eingeladen. Und Julien war da mitten drinnen.

Von Schwabach in die Welt

Manche Kommentare unterstellen, dass die Elevator Boys untereinander sehr austauschbar seien. Aber wenn Du Dich ein wenig mehr mit den Elevator Boys beschäftigst, besitzt vor allem Julien Aspekte, die ihn von den Anderen unterscheiden. Der 22-Jährige ist der Einzige, der nicht aus dem Großraum Frankfurt stammt. Julien kommt aus Schwabach. Wenn er in Interviews gefragt wird, sagt Julien aber meist einfach: "Ich komme eigentlich aus Nürnberg." Auch in Franken ist anscheinend gutes Aussehen vorhanden, das in Kombination mit Pflege, Workouts und dem richtigen Style mehr als 140 Millionen Likes auf TikTok erzielen kann.

Die Elevator Boys haben viele weibliche Verehrerinnen. Single zu sein und über den Status "noch zu haben" zu verfügen, kann da eigentlich nicht schaden. Julien ist jedoch der einzige Elevator Boy mit einer aktuell offiziellen und langjährigen Beziehung. Wenn er nicht mit seinen Jungs vor der Kamera steht, ist er meist mit seiner Freundin Angelina Frerk auf TikTok zu sehen. Da passt es nur zu gut, dass auch Angelina eine erfolgreiche Influencerin ist.

Julien Brown beim TikTok-Fashion-Event in Berlin im Juli 2022.
imago images/Gartner, NNZ

Mehr als nur gut aussehen

Doch die Elevator Boys sind heute mehr als fünf hübsche Jungs mit witzigen Videos. Klar, sie leben von ihrem wahnsinnig guten Aussehen und ihrem Charme vor der Kamera. Doch im Hintergrund haben sie eine eigene Brand aufgebaut mit Mitarbeiter:innen, großen Werbedeals und verschiedenen Visionen. Beim Treffen mit Fernsehmoderator Kai Pflaume in LA - zu sehen auf dem Youtube-Kanal Ehrenpflaume - ließen sie bereits durchblicken, dass sie nicht für ewig am Aufzug kleben müssen. Neue Elevator Boys könnten eines Tages für sie nachrücken.

Bis dahin haben sie aber noch einiges vor. Gerade engagieren sich die Fünf für Zivilcourage im Netz und gegen HateSpeech. Nur wenige kennen digitale Neidkultur und toxische Kommentarspalten besser als die Elevator Boys. Ihnen ist es wichtig, dass bei Hass im Netz genauso wenig weggeschaut wird wie bei Hass auf der Straße. Dabei geht es nicht nur ums Melden und Anzeigen von Hassnachrichten, sondern auch um Sensibilität, so dass junge Menschen über diese Themen ins Gespräch kommen.

Wenn man den Elevator Boys bei Interviews zuhört, merkt man, dass sie sich neu erfinden möchten. Es stehen viele Ideen im Raum: ein eigenes Modelabel, Musikproduktion oder Schauspielkarrieren. Vielleicht hat Franken bald nicht mehr nur einen TikTok-Star, sondern auch einen beliebten Musiker und/oder Schauspieler. Zuzutrauen wäre es Julien Brown und den Elevator Boys in jedem Fall.


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Lukas G. Schlapp