Hallo Gartensaison! Auch beim Anpflanzen von Kräutern, Gemüse und Blumen kann man in Sachen Nachhaltigkeit ein paar Dinge beachten.
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fein leben
23.05.2023, 08:29 Uhr

Ab nach Draußen: So gestaltest Du Deinen Balkon oder Garten nachhaltig und bienenfreundlich

Lange hat es gedauert, jetzt endlich scheint der Frühling auch bei uns richtig angekommen zu sein. Mit der Laune steigt auch die Lust, wieder mehr draußen zu sein – und falls noch nicht passiert – Balkon, Terrasse oder Garten endlich sommerready zu machen. Und weil es sich dort einfach schöner entspannt, wenn es blüht und sprießt und man zwischendurch noch ein paar Tomaten oder Erdbeeren frisch vom Strauch snacken kann, dürfen die Gartenhandschuhe jetzt wieder aus dem Winterschlaf geholt werden.

Egal, ob Du viel oder wenig Platz, noch gar keine oder schon eine Menge Gärtnererfahrung hast: Wir haben ein paar Tipps gesammelt, wie Du Deinen Balkon, deine Terrasse oder deinen Garten umwelt- und insektenfreundlich gestaltest und pflegst. Denn nicht immer ist Gärtnern auch automatisch nachhaltig, auch wenn man das annehmen könnte. Was sich zu beachten lohnt, findest Du hier.

Blumen nach Insektenfreundlichkeit auswählen

Im Gartencenter oder Baumarkt ist die Auswahl an verschiedenen bunten Blumen fast grenzenlos. Und was blüht, ist gut für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge oder andere Insekten. Oder? Ganz so einfach ist es nicht und ein genauerer Blick auf die Auswahl lohnt sich: Wusstest Du, dass nicht alle Blüten Nahrung für Bienen und Co. sind? Beliebte Balkonpflanzen wie Geranien, Petunien oder das Fleißige Lieschen zum Beispiel sehen zwar hübsch aus, bieten den Pollensammlerinnen aber kaum Nahrung.

Oft sind gefüllte Blüten schuld: Denn weil sie deutlich mehr Blütenblätter im Inneren der Blüte haben, wird den Insekten der Weg zu den Pollen versperrt bzw. erschwert. Bei ungefüllten Blüten sind die Staubgefäße – sie enthalten Pollen und Nektar – frei zugänglich und machen es Insekten so deutlich leichter. Also lieber solche ungefüllten Blüher wählen und damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Hübsche Optik und ein Nahrungsangebot für Insekten.

Die gefüllten Blüten dieser Dahlien sehen zwar wunderschön aus, bieten Bienen und anderen Insekten allerdings keinen Mehrwert.
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Ein paar Beispiele für Pflanzen, die Bienen besonders lieben, sind diese hier. Es gibt aber noch viele mehr, wenn Du dir nicht sicher bist, lass dich im Gartencenter – oder am besten in einer lokalen Gärtnerei - gern beraten.
• Lavendel
• Wiesensalbei
• Kornblumen
• Brombeere und Himbeere
• Hornklee
• Schafgarbe
• Verbene (Eisenkraut)
• Wandelröschen
• Kapuzinerkresse
• Sonnenblumen
• Wilde Malve

Tieren und Insekten Unterschlupf und Nahrung bieten

Klar – hier kommt es ein bisschen darauf an, wie viel Platz Du hast. Aber einiges geht auch im Kleinen: Wie wäre es zum Beispiel damit, ein Insektenhotel aufzustellen bzw. aufzuhängen? Vögel freuen sich über Vogelhäuschen und Insekten wie Vögel schätzen besonders an heißen und trockenen Sommertagen Wasserschalen, die sich auch super auf dem Balkon aufstellen lassen. Wichtig dabei: Steine, kleine Äste oder einen aufgeschnittenen Korken als in die Wasserschale legen, so, dass sie noch mindestens zur Hälfte herausschauen: So können Bienen, Hummeln, Käfer und Co. sicher landen. Das Wasser dann täglich austauschen.

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Wasser sparsam einsetzen und Regenwasser auffangen

Wo wir schon beim Thema Wasser sind: Gerade der vergangene Sommer mit seiner langen Hitze- und Dürreperiode hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir sparsam damit umgehen. Das gilt auch für Balkon und Garten, wobei hier natürlich eine gewisse Menge gebraucht wird, damit die Pflanzen nicht austrocknen. Zum Einen lohnt sich ein Blick in den Wetterbericht, um nicht zu gießen, obwohl es ohnehin regnet - auch wenn man sich darauf zugegebenermaßen nicht immer verlassen kann. Ist Regen für den nächsten Tag vorhergesagt, kann das Gießen je nach Trockenheitsgrad noch warten oder es reicht jeweils ein kleiner Schluck. Morgens oder abends zu gießen ist außerdem sinnvoller, als zur Mittagszeit: Da verdunstet das Wasser in der Mittagssonne schneller wieder.

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Ansonsten gilt: Wer Platz hat, stellt am besten eine Regentonne auf – es tut auch ein Eimer - und fängt Regenwasser auf, das zum Gießen genutzt werden kann. Das ist ressourcenschonend, kostet nichts und zudem ist es auch noch weniger kalkhaltig als das Wasser aus der Leitung. Dazu gehört natürlich auch der sparsame Umgang mit Wasser im Haushalt. Wer zum Beispiel eine Dusche hat, deren Wasser ein kurze Zeit braucht, um warm zu werden, der kann das kalte Wasser zum Beispiel auch in einem Eimer auffangen und damit gießen, anstatt es ungenutzt in den Ablauf fließen zu lassen. Noch ein Tipp: Auch Wasser, in dem Du Nudeln oder Kartoffeln gekocht hast, kann man abgekühlt zum Gießen verwenden: Es enthält viele Mineralstoffe, über die sich die Pflanzen freuen.

Auf chemische Dünger und Pestizide verzichten

Giftige Pflanzenschutzmittel oder Dünger haben in einem nachhaltigen Garten nichts zu suchen: Sie belasten das Grundwasser, schaden Tieren und Insekten. Die bessere Alternative: Auf natürliche Düngemittel setzen. Dazu gehören zum Beispiel Hornspäne oder Schafswolle. Noch einfacher wird es mit Dingen, die wir oft eh schon zuhause haben und die sonst im Abfall landen würden.

Kaffeesatz zum Beispiel ist reich an den drei Nährstoffen Stickstoff, Kalium und Phosphor und eignet sich wunderbar, um damit regelmäßig zu düngen. Zusätzlicher Pluspunkt: Schnecken mögen Kaffee nicht besonders. Auch Bananenschalen, kleingeschnitten und in der Erde versenkt, eignen sich als Dünger, zerkleinerte Eierschalen liefern Kalk und auch Holzasche aus dem Kamin ist im Pflanzenbeet oder -kübel gut aufgehoben. Wer Platz hat, kann sich einen eigenen Kompost anlegen und seine Küchenabfälle sinnvoll weiter- bzw. wiederverwenden.

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Auf torffreie Erde setzen

Egal, ob Du Blumen, Gemüse oder Kräuter anpflanzen möchtest – Erde braucht jeder Gärtner. Auch da lohnt sich allerdings ein genauerer Blick aufs Etikett. In den meisten handelsüblichen Erden ist nämlich ein großer Anteil Torf enthalten. Aus Torf bestehen die Moore, die dafür abgebaut werden. Was daran problematisch ist, darüber klärt zum Beispiel der Naturschutzbund auf seiner Homepage auf: Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher, ihre Entwässerung zur Torfgewinnung führe sogar noch zur massiven Freisetzung von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid.

Eine Renaturierung abgetorfter Moore sei kaum möglich und der Torfabbau kostet seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten den Lebensraum. Außerdem ein wichtiger Punkt: In Deutschland wurde der Torfabbau weitgehend eingestellt, ein großer Teil der in Deutschland verwendeten Torfe stammen heute aus den baltischen und russischen Hochmooren.
Deshalb wichtig: Darauf achten, dass die Erde, die Du kaufst, den Hinweis „torffrei“ trägt. Die ist mittlerweile auch überall erhältlich.

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Es muss nicht immer Neues sein

Beim Thema Nachhaltigkeit kommen schnell Upcycling, Wiederverwenden oder Second Hand zur Sprache. Und das geht auch beim Gärtnern. Blumentöpfe, Gartenwerkzeug, Gießkannen: Ein paar Dinge sind unerlässlich, wenn man richtig loslegen möchte. Es lohnt sich aber gleich doppelt, anstatt neu zu kaufen, erst einmal zum Beispiel auf Ebay zu stöbern. Manch einer gibt vielleicht günstig Blumenkästen ab, auch Ableger oder vorgezogene Gemüsepflanzen oder Obststauden finden sich dort.

Außerdem kann man ruhig kreativ werden und mal einen Blick auf den Dachboden von Eltern oder Großeltern werfen: Es müssen keine schicken, neuen Kübel sein – Pflanzen fühlen sich auch in alten Blechwannen, Holzkisten oder Körben wohl. Wichtig sind aber Abflusslöcher für das Wasser und je nach Material eine Verkleidung mit Folie. Oder man tut sich mit Nachbarn zusammen: Vielleicht hat die Familie gegenüber Gartenwerkzeug, das sie nicht mehr benötigt oder teilt es gern mit euch. Fragen kostet nichts und vielleicht kannst Du dir auch gleich noch einen guten Tipp für den eigenen Balkon oder Garten abholen.

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Katja Kiesel